Rod a.d. Weil

Rod an der Weil

Rod an der Weil - wird schriftlich erwähnt erstmals im Jahre 1279. Besiedelt war das Gebiet jedoch schon lange vorher. Frühste Spuren finden sich heute noch in den letzten Resten der Rentmauer, deren Alter man auf etwa zweieinhalb Jahrtausende schätzt. Wirtschaftlich wurde das Leben des Dorfes im Mittelalter durch den Bergbau und einer 1407 erwähnten Waldschmiede, aber auch durch Köhlerei und Weidewirtschaft, bestimmt. Und während man sich noch im aus zwei Ortsteilen bestehenden Dorf des frühen 19. Jahrhunderts stritt, ob der einzusetzende Schultheiß nun aus Oberrod oder aus Niederrod kommen sollte, waren solche Rivalitäten für das aufstrebende Dorf mit Mittelpunktcharakter nach dem Übergang Nassaus an Preußen und mit dem Bau der Weilstraße am Ende kein ernstzunehmendes Thema mehr in der Roder Bürgergemeinschaft. Die 1870 eingerichtete Postverbindung, die Verlagerung der Oberförsterei vom Eichelbacher Hof nach Rod und die Schwesternstation mitsamt praktizierenden Ärzten ließen bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert keinen Zweifel, wohin die Reise für den Ort gehen würde: 1972 wurde Rod an der Weil mit der Gebietsreform administrativer Hauptort der Großgemeinde Weilrod und besitzt heute eine stattliche Infrastruktur. Vom Bäcker und Supermarkt, über das Ärztehaus und die Physiotherapie bis hin zum Kindergarten und zur Grundschule ist der Ort zum Zentrum der Großgemeinde avanciert.

Quelle: Martha und Rudi Kaethner


Sehenswürdigkeiten

Evangelische Pfarrkirche


Die Geschichte der evangelischen Pfarrkirche oberhalb des Dorfes ist weitgehend unbekannt. Der wehrhafte, vermutlich gotische Westturm ist der älteste Teil des Gebäudes. Im Jahr 1891 wurden Schiff und Chor erbaut. Die Orgel wurde von Gustav Raßmann konstruiert und stammt aus den Folgejahren.

Als Naturdenkmal ausgewiesen ist die zu Ehren des 400. Geburtstag Martin Luthers im Folgejahr 1884 von den Schülern und Lehrern des Kirchspiels Rod an der Weil gepflanzte Martin-Luther-Linde.

Pfarrhaus


Das Pfarrhaus von Rod an der Weil ist eines der ältesten noch erhaltenen Pfarrhäuser Hessens und Deutschlands.

Die Inschrift auf dem Türbalken weist als Baujahr 1522 aus, die älteren Teile des Baus werden auf den Anfang des 13. Jahrhunderts geschätzt. Die oberen zwei der vier Stockwerke sind in Fachwerkbauweise errichtet. Das Gebäude erinnert an eine kleine Festung,  so verfügt es über ein steiles Satteldach mit Krüppelwalmen und über der spitzbogigen Haustür eine kleine Pechnase.

In Kriegszeiten diente das Pfarrhaus auch als Schutz für die Bevölkerung.

Rentmauer

Der Ringwall Rentmauer ist eine Ringwallanlage auf dem Eichelberg bei Rod an der Weil in der hessischen Gemeinde Weilrod im nordwestlichen Hochtaunuskreis. Sie ist bis dato unerforscht, ist aber vermutlich keltischen Ursprungs.

Der Ringwall wurde 1849 durch den örtlichen Pfarrer Hannapel erstmals erwähnt und 1909 durch Christian Ludwig Thomas ausführlich beschrieben. Thomas zufolge war die Anlage keine Fluchtburg, sondern vielmehr Fürstensitz. Er datiert sie auf die Frühlatènezeit. Funde, die diese Annahme bestätigen, existieren allerdings bis heute nicht.

Ein markierter Rundwanderweg (5 km) führt von Rod an der Weil zur Ringwallanlage. Er steigt in Serpentinen zur Höhe an und führt dort von links um die Rentmauer herum. Die Überreste des Walls mit losen Steinen des Mauerwerks sind deutlich zu erkennen.