Oberlauken

Oberlauken - hat ein besonders Wahrzeichen: Seine Kapelle, die über dem Dorf thront und schon von weitem sichtbar ist. Urkundlich erst 1401 erwähnt, könnte Oberlauken mit dem Kirchberg jedoch über eine weitaus Ältere Thing- oder Gerichtsstätte verfügen. Dort steht eine uralte Linde, die irgendwann in ihrer Jahrhunderte alten Geschichte zwar in drei Stammteile auseinander gebrochen ist. Doch alle drei entwickelten sich im Laufe der Zeit als kräftige Einzelstämme. Insgesamt sechs Linden umrahmen heute das gepflegte Kulturdenkmal der Oberlaukener Kapelle. Jede einzelne von ihnen als geschätztes Naturdenkmal. Wann genau die Kirche gebaut wurde, liegt im Dunkeln. Als gesichert jedoch gilt, dass sie bereits in vorreformatorischer Zeit, also vor 1527, gestanden haben muss. Ansonsten ist die eigentliche Dorfentwicklung trotz der räumlichen Trennung eng mit der Niederlaukens verbunden. Beide gehörten zur gleichen Waldmark und schulisch wie kirchlich machte man weitgehend gemeinsame Sache. Einzigartig hingegen ist die Legende, die sich um den Kirchenbau rankt. Denn ursprünglich sollte das Gotteshaus im Dorf gebaut werden. Die Oberlaukener fanden ihr zusammengetragenes Bauholz allerdings mysterischerweise auf dem Lindenberg aufgestapelt wieder. Zuvor war die aufgestellte Wache durch ein nächtliches Unwetter von ihrem Posten vertrieben worden. Und am nächsten Tag wies eine Gestalt mit einem Lindenzweig in der Hand den Weg zu dem Ort, an dem die Kirche gebaut werden sollte: dem heutigen Kirchberg.
Quelle: Martha und Rudi Kaethner
